Ein blühendes Paradies am Jüngersdorfer Weiher

In den letzten Jahrzehnten verzeichnete die Natur einen dramatischen Verlust an Artenvielfalt, insbesondere bei Vögeln und Insekten. Studien zeigen, dass es mittlerweile rund 75 Prozent weniger Insekten gibt als vor 30 Jahren (NABU). Erfahren Sie hier, wie wir mit kleinen, aber feinen Oasen versuchen, den Artenreichtum der Region zu erhalten.

Kleine Flächen, große Wirkung

Um zur Erhaltung der Biodiversität beizutragen, bedarf es keiner großen Areale. Bereits kleine Flächen können sich mit der richtigen Auswahl heimischer Pflanzen zu einzigartigen Lebensräumen für Flora und Fauna entwickeln. Vor vier Jahren begann die Zusammenarbeit mit Frau Roth von der Firma MR-Wildbienengarten mit dem Ziel, wenig genutzte Flächen des WZV Langerwehe in ökologisch wertvolle Lebensräume umzuwandeln. Ein kleines Areal am Jüngersdorfer Weiher wurde zu einem Insekten- und Wildbienenfreundlichen Raum umgestaltet.

Ein Summen und Brummen am Jüngersdorfer Weiher

Die besäten Pflanzkübel an der Fläche direkt neben dem Jüngersdorfer Weiher in Langerwehe erblühten und es begann ein reges Summen und Brummen. Im Juli 2020 fand ein weiterer Vor-Ort-Termin mit Herrn Pütz, dem Betriebsleiter des WZV, statt. Frau Roth schlug vor, die Fläche zu erweitern und noch naturnäher zu gestalten. Die damit einhergehenden Maßnahmen verwandelten das Areal inzwischen in ein wahres Blütenparadies für Wildbienen und Insekten.

Unterstützung durch den Heimat-Scheck

Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Verwirklichung dieses Projekts war der Heimat-Scheck des NRW-Landesförderprogramms. Frau Roth erhielt 2021 eine Förderung in Höhe von 2.000 € für ein großes Wildbienenhaus. In der Zwischenzeit wurden am Jüngersdorfer Weiher verschiedene Strukturen wie Lebendholz und ein Sandarium hinzugefügt, die insbesondere den Wildbienen eine vielfältigere Lebensumgebung und lebenswichtige Nistmöglichkeiten bieten. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung dieser kleinen Oase und freuen uns auf die fortlaufende Zusammenarbeit mit der Firma MR-Wildbienengarten.

Mitmachen ist einfach!

Bürgerinnen und Bürger des Kreis Düren können Insekten – vor allem den oft hoch spezialisierten Wildbienen und Schmetterlingen – das notwendige Bau-, Nist- und Futterangebot ganz einfach schaffen. Benötigt wird nur eine bienenfreundliche Fläche ab 1 Quadratmeter sowie eine Blühmischung, die man beim Amt für Kreisentwicklung & Wirtschaftsförderung, Moltkestraße 37 in 52351 Düren, kostenlos erhält. Das hier abgegebene Saatgut ist eine spezielle Mischung für die Region Niederrheinische Bucht/ Jülicher- und Zülpicher Börde. Kulturarten wie Klatschmohn, Kornblume oder Sonnenblume sind in vielen Mischungen als Ergänzung enthalten, denn sie sorgen für einen ansprechenden Blühaspekt bereits im ersten Jahr und helfen die Akzeptanz der Blühflächen zu erhöhen.

Umwelt- und Artenschutz auch im Blick beim Hochbehälter Hülsenberg

Unweit des Neubau des Hochbehälters Hülsenberg ist, auf einer ehemaligen Windbruchfläche, zum Ausgleich für die Baumaßnahme ein klimastabiler Mischwald aufgeforstet worden. Das neu geschaffene Habitat weist rund fünfmal so viele Bäume auf, wie das im Rahmen der Vorarbeiten gerodete Grundstück und wird somit vielen heimischen Arten einen neuen Lebensraum und Nistplatz bieten.

Rund um den Neubau werden nach der Fertigstellung des Außengeländes ebenfalls neue Bäume gepflanzt, während der Neubau des Hochbehälters zudem ein begrüntes Dach erhält. Das ist gut für das Klima, die Flora und die Fauna. Denn begrünte Dachflächen helfen nicht nur, den CO₂-Anteil in der Luft, und damit einen der Hauptverursacher der Klimaerwärmung, zu reduzieren, sondern bieten Tiere und Pflanzen einen wertvollen Lebensraum. Das gilt insbesondere für die hiesige Insektenpopulation, der das blühende Dach ein Nahrungsangebot schafft.

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