Zukunftssichere Trinkwasserversorgung auch in heißen Monaten: Wasserleitungszweckverband investiert 2,3 Millionen Euro in Neubau von Hochbehälter Hülsenberg
- Hochbehälter Hülsenberg wird zukünftig mehr als dreimal so viel Trinkwasser zwischenspeichern können wie bisher
- vorbereitende Maßnahmen im Februar, Baubeginn ab Herbst 2021, Bauzeit circa 1,5 Jahre
- Versorgungssicherheit während Bauphase unvermindert hoch
Langerwehe, den 21. Januar 2021. Der Wasserleitungszweckverband (WZV) Langerwehe investiert rund 2,3 Millionen Euro in eine zukunftssichere Trinkwasserversorgung. Dazu baut der Verband auf dem Hülsenberg einen neuen Hochbehälter, der mehr als dreimal so viel Wasser zwischenspeichern kann wie der aktuelle. Die vorbereitenden Arbeiten zum Neubau neben dem bisherigen Standort beginnen am 2. Februar 2021. Dazu werden zunächst rund 1.100 Quadratmeter Fläche vom vorhandenen Baumbestand befreit. Als Ausgleich werden im Herbst und Frühjahr 2021/22 in unmittelbarer Nähe fünf Mal so viele Bäume als artenreicher und klimastabiler Mischwald wieder aufgeforstet. Die Arbeiten werden so zügig wie möglich durchgeführt und voraussichtlich 2022 abgeschlossen sein. Für Anwohnerinnen und Anwohner hat der WZV unter huelsenberg@wzv-langerwehe.de eine Infoadresse eingerichtet. Der neue 2.000 Kubikmeter große Hochbehälter sichert zusammen mit dem Hochbehälter Schönthal die Wasserversorgung von rund 20.000 Menschen in Langerwehe, Inden, Echtz, Konzendorf und regelmäßig Derichsweiler.
„2019 hatte die Verbandsversammlung einstimmig für den Neubau gestimmt. Wir freuen uns, dass wir jetzt nach über zweijähriger Planungszeit mit den Bauarbeiten für den neuen Hochbehälter Hülsenberg beginnen können“, sagt Andreas Pütz, Betriebsleiter des Wasserleitungszweckverbands Langerwehe. Der Neubau ist notwendig, um die Versorgungssicherheit in heißen Monaten stets sicherstellen zu können. „Der aktuelle Hochbehälter hat ein Volumen von nur etwa 650 Kubikmetern und ist technisch in die Jahre gekommen. Im Vergleich dazu wird der neue Hochbehälter mit 2.000 Kubikmetern Fassungsvolumen mehr als die dreifache Menge zwischenspeichern können. Das erhöht die Versorgungssicherheit deutlich“, erläutert Pütz. Zwar hätte man den alten Behälter sanieren können – eine Erweiterung war aber technisch nicht möglich. Für die jetzt beginnenden Baumaßnahmen wird das Grundstück neben dem bisherigen Hochbehälter zunächst vom Baumbestand befreit. „Das ist notwendig, um Platz für den Neubau zu schaffen“, erklärt Pütz weiter. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur mit Zu- und Ableitungen sowie der geografischen Lage des Hülsenbergs ist kein alternativer Standort in Frage gekommen.
Umweltschutz bei Neubau stets im Blick
Vor Beginn der Arbeiten hatte der Wasserleitungszweckverband Langerwehe ein Artenschutzgutachten für das Grundstück in Auftrag gegeben. Dabei sind keine im besonderen Maße schützenswerten Vorkommen festgestellt worden. „Als Trinkwasserlieferant liegt uns der Umweltschutz naturgemäß sehr am Herzen. So haben wir das Artenschutzgutachten gerne in Auftrag gegeben und arbeiten bei der Aufforstung eng mit der Försterin Barbara Boos-Kluß zusammen“, erläutert Pütz weiter. Daher soll die Rodung des Baumbestands bis 28. Februar 2021 abgeschlossen sein: „Durch die Arbeiten im Februar haben dort angesiedelte Vögel noch genügend Zeit, sich in einem der angrenzenden Waldstücke einen neuen Nistplatz vor Beginn der Nist- und Brutzeit zu suchen“, erläutert Försterin Barbara Boos-Kluß.
Aufforstung und Renaturierung Teil des Gesamtkonzepts
Die Aufforstung wird nach Angaben des Wasserleitungszweckverbands im Herbst und Frühjahr 2021/22 auf einer ehemaligen Windbruchfläche in der Nähe erfolgen. Dabei lässt der WZV fünfmal so viele Bäume pflanzen wie auf dem Baugrundstück entfernt werden müssen. Nach Ende der Bauarbeiten werde zudem der dann weiterhin freie Teil des Baugrunds wieder aufgeforstet und somit renaturiert.
Gestaltung des Hochbehälters fügt sich optimal in Landschaft ein
Und an noch einem Punkt denkt der WZV an die Umwelt – wenn auch im übertragenen Sinne: „Der Behälter wird aus Spannbeton gebaut. Dies wird jedoch so geschehen, dass der Beton am Ende an eine Bruchsteinoptik erinnert, wie sie hier in der Region historisch verwurzelt ist“, so Andreas Pütz. Das Gebäude wird sich damit optisch optimal in die Landschaft integrieren. Wie das am Ende genau aussehen kann, das erarbeitet der WZV gerade mit dem beauftragten Architektenbüro.
Auswirkungen auf Anwohnerinnen und Anwohner geringhalten
Während der rund 1,5-jährigen Bauzeit will der Wasserleitungszweckverband Beeinträchtigungen der Anwohnerinnen und Anwohner durch Baustellenfahrzeuge so gering wie möglich halten. Momentan werden dazu verschiedene Wegalternativen über den Rymelsberg oder die Hülsenbergstraße analysiert. Auch eine Zufahrt über Heistern und die von dort zum Hülsenberg führenden Feldwege prüft der Verband gerade. „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger bereits jetzt um Verständnis, dass es nicht ganz ohne Baustellenverkehr gehen kann – damit am Ende die Trinkwasserversorgung in unserem Liefergebiet für die nächsten Jahrzehnte gesichert ist. Wir tun unser Möglichstes, um eventuelle Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten“ sagt Andreas Pütz.
Regelmäßige Informationen über Baufortschritt geplant
Sobald die Wege- und Bauplanungen abgeschlossen sind, wird der WZV die Anwohnerinnen und Anwohner auf der Webseite wzv-langerwehe.de und voraussichtlich über die Sozialen Medien weiter informieren. Bürgerinnen und Bürger, die schon heute Fragen zum Neubau des Hochbehälters haben, können diese ab sofort per E-Mail an huelsenberg@wzv-langerwehe.de stellen.
Versorgungssicherheit bleibt unverändert hoch
Bis der Neubau fertiggestellt ist wird der bisherige Hochbehälter Hülsenberg weiterhin am Netz bleiben. „Die Versorgungssicherheit ist damit unverändert durchgängig gesichert“, betont Pütz. Nach Ende der Bauarbeiten bleibt der bisherige Hochbehälter erhalten und wird als Lager genutzt.
Über den Wasserleitungszweckverband Langerwehe
Der Wasserleitungszweckverband Langerwehe wurde 1911 gegründet und ist heute eine Körperschaft des öffentlichen Rechts der Mitgliedskommunen Langerwehe, Inden und Düren mit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 1 Auszubildenden. Betriebsleiter ist Andreas Pütz. Der Verband versorgt aktuell rund 20.000 Menschen in Langerwehe und Inden sowie Echtz, Konzendorf und regelmäßig in Derichsweiler mit Trinkwasser.
Das Trinkwasser stammt aus drei (zukünftig vier) Tiefenbrunnen in Wenau. Im Laufe des Jahres 2021 wird zudem der Anschluss an die Wehebachtalsperre erfolgen. Das Wasser wird zunächst in die zwei Hochbehälter Schönthal und Hülsenberg gepumpt. Durch das natürliche Gefälle können von dort aus fast alle Haushalte im Versorgungsgebiet ohne zusätzliche Pumpen mit Trinkwasser versorgt werden.
Für Rückfragen:
Wasserleitungszweckverband Langerwehe
Andreas Pütz
Betriebsleiter
Telefon: 02423 / 4087-20
E-Mail: a.puetz@wzv-langerwehe.de