Trinkwasserarten in Deutschland

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel, und in Deutschland gibt es verschiedene Arten von Trinkwasser, die je nach Ursprung und Verarbeitung unterschiedlich definiert und reguliert sind. Viele Menschen stehen im Supermarkt vor dem Wasserregal und fragen sich: Welche Unterschiede gibt es eigentlich zwischen Mineralwasser, Tafelwasser, Quellwasser und dem ganz normalen Trinkwasser aus dem Hahn? Hier erfahren Sie die Unterschiede und auch, welche Art Trinkwasser wir in unserem Versorgungsgebiet fördern.

Mineralwasser: Natürlich und mineralstoffreich

Mineralwasser ist das bekannteste und wohl am häufigsten konsumierte Wasser in Deutschland. Es stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Quellen und zeichnet sich durch seine natürlichen Inhaltsstoffe aus, die direkt aus dem Gestein stammen. Laut der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO) muss Mineralwasser von ursprünglicher Reinheit sein und darf nur geringfügig aufbereitet werden. Zugelassen ist lediglich das Entfernen von Eisen und Schwefel sowie das Hinzufügen oder Entfernen von Kohlensäure.

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Wasserarten ist der Gehalt an Mineralien wie Calcium, Magnesium oder Natrium, der von Natur aus stark variieren kann. Diese Mineralien geben dem Wasser nicht nur seinen Geschmack, sondern haben auch eine gesundheitliche Bedeutung. Viele Menschen greifen bewusst zu Mineralwasser, um ihren Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Die Angabe der Mineralstoffe auf dem Etikett ist daher vorgeschrieben und bietet dem Verbraucher eine Orientierungshilfe bei der Auswahl. Deutschland ist übrigens Europameister im Konsum von Mineralwasser: Pro Kopf wurden 2022 rund 130 Liter Mineralwasser getrunken.

Tafelwasser: Die flexible Mischung

Tafelwasser ist eine besondere Kategorie des Trinkwassers, die im Gegensatz zu Mineral- oder Quellwasser nicht direkt aus einer Quelle stammen muss. Es handelt sich um eine Mischung aus verschiedenen Wasserarten, einschließlich Leitungswasser, Mineralwasser, Quellwasser oder auch Meerwasser, das aufbereitet wurde. Tafelwasser darf auch künstlich mit Mineralstoffen angereichert werden und Kohlensäure enthalten.

Ein wichtiger Aspekt bei Tafelwasser ist, dass es nicht direkt an der Quelle abgefüllt werden muss. Es kann überall hergestellt und abgefüllt werden, was es für die Industrie besonders flexibel macht. Daher wird Tafelwasser oft in der Gastronomie serviert oder für die Produktion von Getränken verwendet. In Bezug auf die Qualität unterliegt Tafelwasser strengen Auflagen und muss den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen, sodass auch hier eine hohe Sicherheit für den Verbraucher gewährleistet ist.

Quellwasser: Natürliches Wasser aus dem Boden

Quellwasser ist ein weiteres natürliches Wasser, das ähnlich wie Mineralwasser aus unterirdischen Quellen stammt. Im Unterschied zu Mineralwasser muss Quellwasser jedoch nicht zwingend einen bestimmten Mineraliengehalt aufweisen. Es darf weniger Mineralien enthalten, weshalb es in der Regel einen neutraleren Geschmack hat. Das Wasser muss direkt an der Quelle abgefüllt werden und darf nur minimal aufbereitet werden – ähnlich wie Mineralwasser.

Ein großer Vorteil von Quellwasser ist seine Natürlichkeit und Reinheit. Es wird ebenfalls durch die MTVO reguliert, die eine mikrobiologisch einwandfreie Qualität sicherstellt. Aufgrund seines meist geringeren Mineralstoffgehalts ist Quellwasser eine gute Wahl für Menschen, die ein besonders leichtes und „weiches“ Wasser bevorzugen.

Trinkwasser: Das tägliche Lebenselixier aus dem Hahn

Trinkwasser, oft auch als Leitungswasser bezeichnet, ist in Deutschland das am häufigsten verwendete Wasser. Es stammt aus verschiedenen Quellen, darunter Grundwasser, Oberflächenwasser oder Uferfiltrat, und wird durch umfangreiche Aufbereitungsverfahren gereinigt, um höchste Qualitätsstandards zu erfüllen. Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) legt strenge Grenzwerte für Schadstoffe und mikrobiologische Parameter fest und gewährleistet, dass das Wasser, das aus unseren Wasserhähnen fließt, sicher und gesund ist.

Ein großer Vorteil des Trinkwassers ist seine Verfügbarkeit. Es ist praktisch überall in Deutschland rund um die Uhr zugänglich und kostet nur einen Bruchteil des abgefüllten Wassers. Viele Verbraucher sind überrascht zu erfahren, dass Leitungswasser strengeren Kontrollen unterliegt als abgefülltes Wasser. Im Jahr 2019 lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser in Deutschland bei etwa 128 Litern pro Tag. Das ist im europäischen Vergleich relativ sparsam und zeigt, dass die Deutschen trotz des hohen Standards bewusst mit ihrem Wasser umgehen.

Trinkwassergewinnung beim WZV Langerwehe

Trinkwasser im Versorgungsgebiet des WZV ist zu einem Teil Grundwasser und zum anderen Teil Oberflächenwasser. Die Grundwassergewinnungsanlage des Wasserleitungszweckverbandes Langerwehe befindet sich in der Ortschaft Wenau auf einem 20.854 Quadratmeter großen Grundstück. Auf dem Gelände stehen die Pumpstation und drei Tiefenbrunnen. Zusätzlich wird Trinkwasser aus dem Oberflächenwasser der Wehebachtalsperre gewonnen.

Das geförderte Trinkwasser aus den drei Brunnen sowie aus der Wehebachtalsperre wird von der Pumpstation zu den nahegelegenen Hochbehältern Schönthal und Hülsenberg gepumpt. Von dort aus gelangt es mit natürlichem Druck über das Verteilungsnetz zu den Haushalten. Die Wasserhärte beträgt 9,3° Deutsche Härte (Härtebereich 2). Das bedeutet, dass das Wasser als „mittel“ eingestuft ist.

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